Das Projekt / Die Ausgangssituation

Seit vielen Jahren schlagen Umweltorganisationen, Erneuerbare-Energien-Verbände und andere Fachleute Alarm. Klimawandel, Erderwärmung und Energiekrisen werden uns in den kommenden Jahren vor erhebliche Herausforderungen stellen, denen wir uns stellen müssen. Das Heizen, wie wir es seit Jahrzehnten mit fossilen Energieträgern wie Gas, Öl und Holz praktizieren, wird immer mehr in den Hintergrund treten und durch erneuerbare Energiequellen ersetzt werden. Der globale Klimawandel duldet keinen Aufschub – die Zukunft liegt in unseren Händen.

Verschärfend kam in der zweiten Jahreshälfte des vergangenen Jahres die Situation der Energieknappheit hinzu, die durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine im Februar 2023 ihren Höhepunkt erreichte. Die Preise für Strom, Gas und Öl sind seitdem so hoch wie nie zuvor, und eine Beruhigung der Lage ist derzeit nicht abzusehen.

Die Politik hat sich der Krise mit großem Eifer angenommen. Einerseits, um die Energieversorgung in Deutschland sicherzustellen, andererseits aber auch, um die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes zu einem klima- und ressourcenschonenden Verhalten anzuhalten. Dies findet derzeit sei-nen Ausdruck in neu gestalteten Klimaschutz- und Energieeffizienzgesetzen. Man denke nur an das in den letzten Wochen und Monaten stark diskutierte Gebäudeenergiegesetz und die langwierigen Verhandlungen der verantwortlichen Politiker bezüglich klimafreundlichen Heizens. Die Gemüter sind erregt, „Öl- und Gasheizungsverbot“, „Austauschpflicht“ und „Wärmepumpen“ schüren Ängste und beschäftigen viele Bürger, die sich Sorgen über die auf sie zukommenden Kosten machen.

Das Projekt / Die Idee

Die Wobbenbüller/innen entschieden sich bereits früh dazu, nicht darauf zu warten, dass möglicherweise gesetzliche Vorgaben ein Handeln forcieren könnten, die den eigenen Ideen und Vorstellungen zuwiderlaufen und dann nicht mehr eigenbestimmt umsetzen werden können.

Wie kann man eine „ortseigene“ Klimaneutralität schon früher und vor allem nach eigenen Vorstellungen erreichen, das war die entscheidende Frage, zumal in dem bereits im Jahr 2022 erstellten Ortskernentwicklungskonzept ein Wärmenetz, das von erneuerbaren Energien gespeist wird, als ein wichtiges Handlungsfeld für die Gemeindeentwicklung identifiziert wurde. Die Idee, Strom und Wärme selbst zu produzieren und gleichzeitig klimaneutrale und bezahlbare Lösungen zu finden, gewann immer mehr an Bedeutung. Und so entwickelte sich Ende des vergangenen Jahres aus dieser Idee eine konkrete Vorstellung, wie ein solches Projekt angegangen werden könnte.

Das Projekt / Die Projektgründung

Nach einigen Monaten der Vorbereitung und vielen Vorgesprächen war es Ende Februar 2023 soweit. Zwölf Bürgerinnen und Bürger aus der Gemeinde gründeten die (haftungsbeschränkte)

Wobbenbüll Wärme Projekt UG

mit dem Ziel, in den kommenden Monaten die Planung eines Wärmenetzes voranzutreiben und das Dorf möglichst schnell auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung umzustellen.